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Kehl feiert die Lange Nacht der Demokratie

Jugendbeteiligungsprojekt in Kehl stößt auf offene Ohren

Das Kulturhaus in Kehl war am Mittwoch Schauplatz der Premiere der „Langen Nacht der Demokratie“. Im Mittelpunkt standen verschiedene Themen, die für die Jugend von Bedeutung sind. Vierzig Schüler aus weiterführenden Schulen in Kehl diskutierten an diesem Abend über stadtbezogene Anliegen und präsentierten ihre Ergebnisse den Mitgliedern des Gemeinderats. Oberbürgermeister Wolfram Britz verfolgte die Diskussionen mit großem Interesse, während Beigeordneter Thomas Wuttke aktiv an einer Arbeitsgruppe teilnahm. Die Veranstaltung wurde vom Kulturbüro Kehl, unter der Leitung von Stefanie Bade und Lena Mohr, in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Bildung, Soziales und Kultur der Stadt sowie der Vernetzungsstelle für Bürgerschaftliches Engagement des Landratsamtes organisiert.

Neben dem interaktiven Jugendforum gab es eine spannende Ausstellung mit dem Titel „Mütter des Grundgesetzes“ im Foyer des Kulturhauses. Zudem fand ein Beatbox-Konzert mit Paul Brenning statt, gefolgt von einer Silent Disco nach 21 Uhr. Für das leibliche Wohl der Gäste war ebenfalls gesorgt. Zu Beginn der Veranstaltung war die Teilnehmerzahl der Jugendlichen noch gering, doch nach einer kurzen Verzögerung füllte sich der Eingangsbereich schnell, als immer mehr Schüler eintrafen und sich angeregt unterhielten. Am Ende des Tages wurden die Ergebnisse der Diskussionen präsentiert, und OB Wolfram Britz hörte sich die Vorschläge und Wünsche der Jugendlichen aufmerksam an.

Marco Schwind, der Moderator des Abends, begrüßte die Anwesenden und erläuterte die Ziele der Veranstaltung. Eine ähnliche Initiative hatte Lena Mohr bereits im Vorjahr ins Leben gerufen. Bei einer Umfrage hatten die Schüler den Wunsch nach Karaoke geäußert, was zu zwei erfolgreichen Veranstaltungen führte. Auch dieses Mal wurden im Vorfeld Ideen und Wünsche der Jugendlichen gesammelt, um herauszufinden, was sie in Kehl bewegt und was verbessert werden könnte. Diese Vorschläge wurden im Eingangsbereich des Kulturhauses auf bunten Zetteln präsentiert und umfassten unter anderem den Wunsch nach einem Schwimmbad, einer Eishalle, mehr Sportplätzen und besseren Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche.

Die Organisatoren fassten die Anliegen in sechs zentrale Themen zusammen: „Öffentliche Plätze für Jugendliche attraktiver gestalten“, „Wie wollen wir miteinander leben?“, „Wie ist Kehl gebaut?“, „Natur- und Umweltschutz“, „Leben in der Schule“ sowie ein zusätzliches, spontan gewähltes Thema. Die Teilnehmer teilten sich in Gruppen auf, die von verschiedenen Fachleuten geleitet wurden, und diskutierten zwei Stunden lang konstruktiv. Anschließend wurden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt.

Die Gruppe, die sich mit dem Thema Natur beschäftigte, schlug unter anderem vor, mehr Müllbehälter aufzustellen, Workshops zum Umweltschutz anzubieten und die Fahrradwege auszubauen. Im Bereich des respektvollen Miteinanders regten die Schüler an, Demos zu organisieren und Theaterstücke zu entwickeln, um das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen. Ein weiteres Thema war der Sozialpass, bei dem die Teilnehmer eine Erweiterung der Leistungen wünschten.

Oberbürgermeister Britz erklärte, dass die Umsetzung der Vorschläge davon abhängt, wie intensiv sich die Gremien mit den Anliegen auseinandersetzen. Er betonte, dass Demokratie auch bedeutet, aktiv an der Lösung von Problemen mitzuwirken und Verantwortung zu übernehmen.